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Heuchlerischer Ausstieg

Deutschland hat den Ausstieg aus der Kernkraft bis 2022 beschlossen. Das Industrieland wird deshalb künftig von Osteuropa und Frankreich abhängig sein.

An Silvester wurde das deutsche Kernkraftwerk Philippsburg abgestellt. Im Vergleich zur Abschaltung von Mühleberg hierzulande, blieb ein vergleichbares Medienecho aus. Das zeigt, dass der Ausstieg bereits Normalität ist und man in Deutschland stoisch auf die Stromknappheit wartet.

Die NZZ (Artikel hinter Bezahlschranke) schreibt dazu: "Ab 2023 wird im Nachbarland kein einziges AKW mehr Strom liefern. Mit Philippsburg 2 werden 11 von 17 Atommeilern stillgelegt sein. Bedeutend ist dies auch für die Schweiz, weil damit stabile Stromquellen im Nachbarland wegfallen".

Damit wird einmal mehr auf das grundlegende Problem hingewiesen. Nämlich dass wir in einen Versorgungsengpass laufen. Gemäss NZZ möchten sowohl Deutschland als auch die Schweiz Strom aus den Nachbarländern importieren. Als Quellen sieht man insbesondere Frankreich und Osteuropa. Bedingung allerdings ist, dass die Kraftwerke in Frankreich und Polen länger laufen, als heute vorgesehen. Es handelt sich dabei vor allem um Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke.

Die NZZ bilanziert treffend: "Eigene Kernkraftwerke vorzeitig einzumotten, gleichzeitig aber stärker auf Importe dieser Energie aus Frankreich zu setzen, hat etwas Heuchlerisches." Dem ist nichts beizufügen.

Heuchlerisch: Raus aus der Kernkraft - rein in die Kohlekraft (Foto: Von Morgre / wikicommons)