?
Danke für Ihre Anfrage. Wir werden uns so bald wie möglich bei Ihnen melden.

Windige Versprechen: Axpo verliert die Bodenhaftung

Wer Kindern mit Malbüchlein die Windenergie schmackhaft macht, ist nicht in erster Linie an nüchterner Energiepolitik interessiert. Die jüngste PR-Aktion der Axpo, Windpark-Malbüchlein an Kita Kinder zu verteilen, wirft deshalb eine unangenehme Frage auf: Warum braucht es diese ideologische Erziehung, wenn die Fakten doch so überzeugend sind?

Die Antwort liegt auf der Hand - die Realität der Windenergie in der Schweiz gibt wenig Anlass zur Euphorie. Trotz vollmundiger Versprechungen der Axpo im aktuellen Whitepaper «Rolle und Potenzial der Windenergie in der Schweiz», bleibt der Beitrag der Windenergie marginal: Gerade mal 0,2 TWh produziert die Schweiz heute mit 47 Windturbinen - das sind 0,3% des gesamten Stromverbrauchs. Selbst unter optimistischen Annahmen ist nur ein Ausbau auf rund 10 TWh möglich - theoretisch. Praktisch scheitert dies an den geringen Windgeschwindigkeiten und am massiven Widerstand der Bevölkerung und insbesondere der Landschaftsschützer.

Laut Global Wind Atlas und offiziellen Schweizer Windkarten eignet sich nur ein kleiner Teil der Landesfläche überhaupt für einen wirtschaftlichen Betrieb von Windturbinen. In vielen Regionen der Schweiz liegen die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten bei nur 4 bis 5 m/s – zu wenig für einen effizienten Anlagenbetrieb, der erst bei Geschwindigkeiten über 7 m/s attraktiv wird. Damit verbunden sind schlechte Auslastungsfaktoren von oft unter 20%.

Zudem ist Windstrom alles andere als zuverlässig und verbrauchen viel Beton, Stahl, Kupfer und seltene Erden. Die Produktion schwankt und Speicherlösungen sind sehr teuer. Die Schweiz muss vor allem die Versorgungslücke im Winter schliessen - Wind wird dieses Problem bei weitem nicht lösen. Die Schweiz braucht Kernkraftwerke, die nicht von Sonne und Wind Wetter abhängig sind.

Dennoch setzt die Axpo einseitig auf Wind. Ihr Whitepaper zeichnet ein beinahe utopisches Bild von Windparks als Winterstrom-Garanten, obwohl sogar die eigenen Zahlen zeigen, dass 60% Winterproduktion nichts nützen, wenn der Wind nicht weht. Statt einer nüchternen Bewertung betreibt der Konzern Schönfärberei und propagandistische PR, die an Gehirnwäsche grenzt – während gleichzeitig die Gehaltsaffäre rund um die Axpo-Führung das Vertrauen weiter erschüttert.

Man fragt sich unweigerlich: Ist das Festhalten an der Windstrategie ein technisches Missverständnis – oder politisches Kalkül? Der Rückenwind von Stromkonzernen, gewissen Politikern und Medien scheint die Windräder in den Köpfen stärker anzutreiben als die Natur. Für die Stromversorgung der Schweiz ist das eine riskante Wette – auf eine Energiequelle, die viel verspricht, aber nichts liefert – wenn das Wetter nicht mitspielt.