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Wie geht es weiter?

Wie geht es weiter mit unserer Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)»? Der zuständige Bundesrat Albert Rösti hat sich in einem Interview mit Finanz und Wirtschaft dazu geäussert.

In einem lesenswerten Interview in der Finanz und Wirtschaft äussert sich Bundesrat Albert Rösti zu verschiedenen Fragen der aktuellen Schweizer Energiepolitik. So äussert er sich auch zur Blackout-Initiative und der Frage nach einem griffigen Gegenvorschlag. «Der Bundesrat wird wie üblich innerhalb eines Jahres eine Botschaft verabschieden, mit einem Gegenvorschlag hat er eineinhalb Jahre zur Verfügung, und dann kommen die parlamentarischen Prozesse. Der Bundesrat wird jede Option prüfen und diejenige vorschlagen, die er für die Schweizer Energiepolitik am sinnvollsten hält», sagt Albert Rösti.

Auch wenn Albert Rösti in Bezug auf einen möglichen Gegenvorschlag zur Blackout-Initiative im Ungefähren bleibt – äussert er sich relativ klar zur aktuellen energiepolitischen Situation. Seine Einschätzungen zeigen, dass grosser Handlungsbedarf besteht – insbesondere auf der Produktionsseite: «Die Energiestrategie 2050 war de facto eine Importstrategie. Unterdessen ist klar, dass die Schweiz mehr Strom selbst produzieren muss. Nach zwei Revisionen des Energiegesetzes sehen die Projektionen erheblich anders aus als in der ursprünglichen Energiestrategie. Die Strategie basiert zwar mangels Alternative auf denselben Technologien, aber nun ist gemäss Parlamentsbeschluss klar, dass es bis 2050 mindestens 45 Terawattstunden mehr Strom braucht. Das sind drei Viertel der heutigen Produktion von 60 TWh.»

Der Mehrbedarf an Strom verlangt nach einem Ausbau einer gesicherten Stromproduktion – das ist für Albert Rösti klar. Gegenüber Gas bleibt er allerdings skeptisch: «Die Schweiz wird auch in Zukunft Grosskraftwerke benötigen. Gaskraft ist eine der Möglichkeiten. Schon die Energiestrategie 2050 sah in der Botschaft den Bau von vier Gaskraftwerken vor. Ich bin da eher zurückhaltend, erneuerbares Gas benötigen wir künftig für die Luftfahrt.»

Wenn die Schweiz keinen Strom importieren kann und Gaskraftwerke eine schlechte Lösung sind, dann bleiben am Schluss nur neue Kernkraftwerke.

"Die Energiestrategie 2050 war de facto eine Importstrategie. Unterdessen ist klar, dass die Schweiz mehr Strom selbst produzieren muss."