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Steigende Strompreise

Im Vorfeld der Abstimmung über das Klimaschutzgesetz wurden auch die Strompreise diskutiert. Bereits vier Tage nach der Abstimmung ist nun klar: Die Strompreise steigen auch im nächsten Jahr auf breiter Front.

Letztes Jahr stiegen die Strompreise in der Schweiz massiv an. Wie der Blick schreibt, betrug die durchschnittliche Preissteigerung 27 Prozent. Umgerechnet heisst das: Der Strom wurde im Schnitt pro Kilowattstunde 6 Rappen teurer.

Gemäss dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) müssen die Schweizer Stromkonsumenten auch dieses Jahr mit einem happigen Preisaufschlag rechnen. Der Verband hat mit einer Umfrage bei seinen Mitgliedern ermittelt, dass die Strompreise um rund 12 Prozent steigen werden.

Die Begründung für die erneute Preiserhöhung sieht der Verband einerseits in der angespannten Versorgungslage, welche durch den Ukraine-Krieg entstanden ist. Andererseits mussten die Elektrizitätsunternehmen wegen der niedrigen Füllstände der Gasspeicher bereits Strom für das nächste Jahr einkaufen. Die höheren Einkaufskosten überwälzen sie nun auf die Stromkunden. Früher wurden die fossilen Reservekapazitäten vor allem mit russischem Gas betrieben. Notwendig sind diese, weil die wetterabhängigen Produktionsarten, insbesondere im Winter, nur sehr unregelmässig Strom liefern. Da die Schweiz im Winter sehr viel Strom importieren muss, schlagen sich die hohen Preise auch hier nieder.

Der VSE schreibt: «Andererseits hat der Bund 2022 die «Winterreserve» (Wasserkraftreserve, Reservekraftwerke, Notstromgruppen) geschaffen, um die Stromversorgung im Winter 2022/2023 zu gewährleisten. Die Kosten für diese Notfallmassnahmen fliessen 2024 erstmals in den Netznutzungstarif des Strompreises ein und tragen damit auch zum Strompreisanstieg bei». Allein das Notkraftwerk in Birr kostet für vier Jahre 470 Millionen Franken.

Die Systemkosten, um das Stromnetz stabil zu halten, was bis jetzt in der öffentlichen Diskussion kaum thematisiert wurde, sind eine direkte Folge von fehlenden inländischen Kapazitäten und der immer grösser werdenden Winterlücke resp. des sich abzeichnenden Strommangels. Auch diese Kosten werden weiter steigen – leider.

Immer mehr bezahlen: Auch im nächsten Jahr werden der Strom in der Schweiz teurer.