?
Danke für Ihre Anfrage. Wir werden uns so bald wie möglich bei Ihnen melden.

Es werden immer mehr

Immer mehr Schweizer äussern sich immer deutlicher: Ohne den Bau neuer Kernkraftwerke wird die sichere Stromversorgung in der Schweiz nicht zu machen sein.

Jüngst war es Tobias Straumann, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich, der in einem Interview mit CH-Media Klartext redete: «Man hat in der Geschichte nie auf einen zuverlässigen Energieträger verzichtet, ohne dass man wusste, wie man ihn ersetzt. Dass man das nun tun will, ist ein Fehler.»

Wir vom Energie Club Schweiz könnten es nicht besser sagen: Es war die Regierung, das Parlament und eine Mehrheit des Volkes, welche glaubten, man könne immer nachgerüstete Kernkraftwerke, die einen wesentlichen Teil der Stromversorgung auch im Winter sicherstellen, mit ein paar Windrädern und Solarpanels ersetzen.

Wer sehen wollte, konnte auch schon vor der Abstimmung zur Energiestrategie erkennen, dass das nicht gut kommt. So wurden aus taktischen Gründen die Gaskraftwerke vor dem Urnengang gar nicht thematisiert, obwohl diese immer integraler Teil der Vorlage waren: «Die kombinierten Öl- und Gaskraftwerke sind seit der Energiewende von 2017 vorgesehen, wurde aber nicht gebaut», sagt auch Straumann im Interview. Nicht zuletzt aufgrund dieses Versäumnisses sei es noch wichtiger, dass man «die Atomkraftwerke länger laufen lassen» und den «Bau neuer Anlagen planen» müsse.

Es ist eigentlich unglaublich, wie fahrlässig die Verantwortlichen in den letzten gut 6 Jahren agierten. Zumindest die Planung von Gaskraftwerken hätte aktiv vorangetrieben werden müssen. Dann hätte man vielleicht auch gemerkt, dass es mit dem Bau von solchen Kraftwerken nicht getan ist, sondern dass dazu auch entsprechende Gasspeicher gehören. Schliesslich sollten die Gaskraftwerke im Notfall bei einer Winterstromlücke eingesetzt werden. Denn auf Gasimporte ist kein Verlass. Es wird auch beim Strom nicht funktionieren trotz anderslautender Parolen aus dem Bundesrat. So sagte beispielsweise die damalige Energieministerin Doris Leuthard 2017 anlässlich einer Präsentation am Infrastrukturtag in Lausanne, die «beste Versicherung» sei nicht Autarkie, sondern «eine optimale Einbindung ins europäische Stromnetz».

Wie schnell es doch gehen kann, bis aus Gewissheiten Makulatur werden. Es ist unverkennbar: Experten, Politiker und ein wesentlicher Teil der Öffentlichkeit schätzen den Wert eigener, inländischer Kraftwerke wieder deutlich höher ein. Es ist auch klar, welche Kraftwerke uns auch in Zukunft zuverlässig mit wertvollem Bandstrom versorgen: Es sind die bestehenden und hoffentlich auch neuen Wasser- und Kernkraftwerke. Zuerst gilt es das Verbot von Rahmenbewilligungen für neue Kernkraftwerke aus dem Gesetz zu kippen. Dafür lanciert der Energie Club Schweiz die Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)».

Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer sehen die energiepolitische Sackgasse: Nun fordert auch der bekannte Wirtschaftshistoriker den Bau von neuen Kernkraftwerken.