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Wann kommt es zum Blackout?

Schon 2025 könnten in der Schweiz die Lichter ausgehen. Das sagen nicht nur wir, das sagt jetzt auch eine Studie im Auftrag des Bundes.

Neu ist die Erkenntnis nicht. Doch nun hat es der Bundesrat Schwarz auf Weiss: Sollte es der Schweiz ganz übel ergehen, könnten hierzulande schon im Winter 2025 die Lichter ausgehen. Dass eine Strommangellage in mittlerer Zukunft denkbar ist, hat selbst Bundesrätin Sommaruga mittlerweile erkannt. Dass eine solche aber schon in den nächsten drei Jahren Tatsache sein könnte - damit haben wohl nur die wenigsten gerechnet. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundes kommt nun aber zu genau diesem aufrüttelnden Schluss.

Die Autoren der Studie bezweifeln, dass die Schweiz in naher Zukunft noch genügend Strom importieren kann. Das Fehlen eines Stromabkommens gepaart mit neuen Regulierungen im europäischen Strommarkt werde dazu führen, dass die Schweiz deutlich weniger Strom importieren kann. «Ohne Vereinbarung – zumindest auf technischer Ebene mit Nachbarländern – wird es kritisch», fasst der Tagesanzeiger die Studie zusammen.

Wenig erstaunlich, dass endlich auch der Bundesrat agieren will, bevor es zu spät ist. Im Rahmen des neuen Stromversorgungsgesetzes, das im Sommer ins Parlament kam, soll in den Ausbau der Speicherwasserkraft, die Schaffung einer Energiereserve und in die Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien investiert werden. Das ist gut gemeint, dürfte die bedrohliche Situation aber kaum entschärfen. Denn die Energiewirtschaft, die gemäss Bundesrat in erster Linie für die Energieversorgung verantwortlich ist, dürfte nur mässig Abhilfe im Inland schaffen. In den vergangenen Jahren hat diese zwar massiv in neue erneuerbare Energien investiert. Doch tat sie dies vor allem im Ausland. Also in Strom, den man importieren müsste. Keine gute Idee. Nicht nur fehlen die Stromleitungen vom Norden Deutschlands in den Süden. Zur Versorgungssicherheit in der Schweiz tragen auch Windräder vor der Küste Portugals gar nichts bei. Ausserdem stellt sich die Energiewirtschaft ja auf den Standpunkt, dass die Sicherstellung der Stromversorgung gar nicht in ihrer Verantwortung liegt. Das zumindest hat Suzanne Thoma, CEO der BKW, im Eco-Talk so dargestellt.

So oder so ist den Konzernen kein Vorwurf zu machen. In der Schweiz ist der Ausbau der Erneuerbaren wegen vieler Einsprachen mühsam. Die hiesigen klimatischen Bedingungen machen die Investitionen auch wenig lukrativ. Es ist zwar zu begrüssen, dass der Bund versucht, etwas gegen eine Strommangellage zu unternehmen. Doch leider, das zeigen die aktuellen Studienergebnisse, kommen diese Massnahmen zu spät und vor allem setzen sie an der falschen Stelle an: Es braucht keine Windräder auf dem Chasseral, die Flatterstrom produzieren und deshalb keine Abhilfe schaffen bei unseren Importproblemen. Um die Versorgungssicherheit zu stärken, braucht es jetzt Investitionen im Inland. Und zwar in eine Stromproduktion, die Bandstrom liefert. Die Zeit ist definitiv reif, um über neue Kernkraftwerke zu sprechen.

Langsam merkt es auch der Bundesrat, dass die Schweiz in der energiepolitischen Sackgasse festsitzt.