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Kaputte Solarzellen

Nicht nur diesen Winter war auf die Solarenergie kein Verlass. Nun offenbart auch das schlechte Sommer-Wetter bisher unbekannte Schwächen der Solarenergie.

«Der 13. Juli war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Schweizer Sonnenenergie. Die Solarpanels im ganzen Mittelland erbrachten nicht einmal einen Fünftel der Leistung, welche an einem durchschnittlichen Sommertag zu erwarten gewesen wäre. Es war der schlechteste von vielen schlechten Tagen in diesem Sommer, an dem eine dicke Wolkendecke die Solarproduktion zusammenbrechen liess», schreibt Alex Baur in der Weltwoche (Abo).

Zur Erinnerung: Im Januar 2021 lieferten die Schweizer Solaranlagen mehr als 10 Tage lang keinen Strom und den Rest des Monates auch nur sehr wenig. Nur Kernenergie, Wasserkraft und Importe sorgten für eine ausreichende Versorgung.

Nun offenbart sich mit dem gewitterhaften Sommer eine weitere Schwäche der Solarenergie, die bis anhin Nicht-Spezialisten wohl kaum bekannt sein dürfte. Vielen Solaranlagen fehlt offenbar die Wetterbeständigkeit. Das heisst: Sie liefern bei schlechtem Wetter nicht nur keinen Strom, sondern werden vom Wind von den Dächern gerissen oder gehen schlicht kaputt. Die Versicherungsspezialisten von hausinfo.ch empfehlen deshalb auch den Abschluss einer Zusatzversicherung. Das bedeutet weitere Zusatzkosten.

Alex Baur schreibt: «Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu über 100 km/h rissen an exponierten Lagen ganze Anlagen von den Dächern und Fassaden. Die CKW (Centralschweizerische Kraftwerke) rechnen, dass allein im Kanton Luzern der Hagelschlag 500 von insgesamt 6000 Solaranlagen zerstörte».

Während man neuere Solaranlagen ersetzen kann, da man die entsprechenden Modelle am Lager hat, stellen die zu ersetzenden Unterbauten ein Problem dar. Sie müssen in China bestellt und dann in die Schweiz geliefert werden. «Dabei sind die vom Hagel völlig zerstörten Panels noch das kleinere Problem. Sie können relativ einfach ersetzt werden. Viel lästiger sind die von blossem Auge nicht sichtbaren Haarrisse in der Oberfläche, die der Hagel ebenfalls verursachen kann und welche die Alterung der Panels rapide beschleunigen. Die Produktivität der Anlagen sinkt, es drohen Kurzschlüsse. Doch je nach Bauweise kann es sehr aufwendig sein, die «faulen» Elemente auszusondern und zu ersetzen», heisst es im Beitrag der Weltwoche.

Es kommt also zu Produktionsausfällen und teuren Instandsetzungsmassnahmen. Zum Glück liefern die Solaranlagen nur rund 3 Prozent des Schweizer Stroms. Darum hält sich der Schaden für die Stromversorgung in Grenzen und kann dank Kernenergie und Wasserkraft relativ einfach kompensiert werden.

Die Wetterbeständigkeit von Solaranlagen gibt Anlass zu Diskussionen (Foto: hausinfo.ch).